Das American Diner ist ein populäres Gastronomie Konzept in den USA. Ein Diner steht für den „American Way Of Life“, für Pioniergeist und Gemeinschaftssinn. Der Diner gehört zu den USA, wie American Football und Baseball.
Seine Geschichte geht zurück in Zeit der großen Viehtriebe im Westen der USA um 1860. Um die begleitenden Cowboy Teams des „Trecks“, die oft mehrerer Wochen dauerten, zu versorgen wurden ausrangierte Studebaker – Planwagen der Armee, zu Küchenwagen umgerüstet. Die Küchenwagen begleiteten den „Treck“ und versorgten die Teams mit Speisen und Getränken. Eine Bezeichnung für diese Küchenwagen war auch schnell gefunden, der „Chuck Wagon“. „Chuck“ (im weitesten Sinne = füttern) war im Sprachgebrauch der Cowboys die Bezeichnung für eine Mahlzeit. Diese „Chuck Wagon“ gelten als die Vorläufer der Lunch Wagon.
1872 hatte Walter Scott, aus Providence in Rhode Island, die Geschäfts Idee einen ausrangierten Eisenbahnwaggon zu einem Lunch Wagon umzufunktionieren. Von Pferden gezogen fuhr zu unterschiedlichen Zeiten zu verschieden Standorten. Er verkaufte einfache Speisen, wie Suppen, Sandwiches sowie kalte Getränke, Milch und Kaffee. Seine Geschäftsidee war äußerst erfolgreich und in kurzer Zeit fand die Idee viele Nachahmer.
American Diner wie wir es kennen.
Die Weiterentwicklung war, dass sich die Betreiber der mobilen Lunch Wagon außerhalb von Ortschaften, an stark frequentierte Straßen und Highways, positionierten. War der Standort wirtschaftlich erfolgreich, verloren die Lunch Wagon ihre Räder. Der American Diner war geboren. Die Verkaufsräume waren ausrangierte Straßenbahnwagen, Eisenbahnwaggons und Überlandbusse. Der populärste Verkaufsraum dieser Zeit war der Überlandbus „Silverside“ der Greyhound Lines. Später war der „Silverside“ für Hersteller, wie Kullmann, De Raffle und Paramount Diner, die Vorlage für Serien Produktionen der uns heute bekannten Edelstahl Diner.
Im Innenbereich dominierte eine Verkaufstheke, die auch als „Ess – Bar“ mit Hochstühlen diente. Die Küchen und Produktionslinie war offen hinter der Verkaufstheke. Nach dem Motto „Morgens, Mittags, Abends…immer“ waren die Diner in der Regel 24 Stunden geöffnet. Die Verkaufsprogramme waren breit aufgestellt, von Frühstück bis Abendessen. Süße Snacks und „Ice Box Pies“ rundeten das Verkaufsprogramm ab. Handfeste Speisen zu vernünftigen Preisen war die Kernkompetenz.
Um 1930 existierten in den USA ca. 6000 dieser Schnellrestaurants.
Die Blütezeit hatten die Diner in den 50 Jahren. Die Verkaufsprogramme wurden erweitert um Milkshakes, der Ausstattung wurde eine „Juke Box“ hinzugefügt. Der Wandel von einem Schnellrestaurant zum sozialen Treffpunkt der Jugend war vollzogen. Die dann folgenden Weiterentwicklungen bis heute sind Food Trucks, Themen und Produkt bezogene Schnellrestaurants, Familienrestaurants und Fast Food Restaurant. Typische Vertreter dieser neuen Konzepte sind Sam Kullman’s Diner, Mel’s Diner, Wimpy’s und Daisy’s oder hier in Siegburg das Huckleberry’s.
Ein Besuch in einem American Diner lohnt sich immer.
Euer Ralf
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